Eine Region bekannt als "Obstkammer der Mark"

Die Nutzung natürlicher Ressourcen beim Obstanbau

Möglich ist der erfolgreiche Anbau der Obstarten und sonstiger Gartenbauprodukte nicht nur wegen der bevorzugten Lage an der Havel. Geringe Spätfrostgefährdung, sowie sich im Frühjahr schnell erwärmende, sandige Böden bieten beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Anbau.

Ein Blick in die Geschichte verrät, das sich bereits am 25. September 1878 in unserer Stadt ein Obstbau-Verein Werder (Havel) gründete. Die Mitglieder nutzten die Möglichkeit mit einheitlicher Werbung aufzutreten, sich über verbesserte Anbaumethoden auszutauschen und sich aus- und weiterzubilden.
Um den Obstanbau in unserer Region wirtschaftlich zu betreiben, bestand das Erfordernis einer zusätzlichen Bewässerung. Werder ging damals eigene Wege und schuf sich eine eigene Wasserversorgung.
Die Gemeinde Glindow entschied sich in den 1930er Jahren zur Nutzung des Glindower Seewassers. Die Entscheidung wurde maßgeblich von zwei wichtigen Fakten getragen. Zum Einen würde die natürliche Verbindung zur Havel selbst bei größter Inanspruchnahme die ausreichende Versorgung gewährleisten. Zum Anderen sei das Oberflächenwasser des Sees mit seinen natürlichen Nährstoffen und bedeutend höheren Temperaturen als Tiefenwasser viel pflanzenverträglicher. 
Es wurde die „Wassergenossenschaft Obstbaugebiet Glindow und Umgebung, Kreis Zauche-Belzig“ gegründet.
Seit der feierlichen Eröffnung am 01. Juni 1937 werden bis heute Obstplantagen und viele private Gärten vom Brauchwasserwerk mit Seewasser versorgt.

Brauchwasserversorgung mit Erfolg

Während anfangs das Leitungsnetz eine Länge von ca. 120 km hatte, wurde es zu DDR-Zeiten massiv auf über 550 km erweitert. Heute reicht das Netz über die Ortslage Glindow, die Fluren der Glindower Platte bis nach Plötzin, Elisabethöhe, Bliesendorf und Plessow. Abnehmer sind vor allem die vielen privaten Anlieger in Glindow, sowie Obst- und Gartenbaubetriebe, wie Obsthof  Wels, Obstbau Heese, Obsthof Deutscher, Obsthof Lindicke, Havelländische Baumschule, Werderaner Tannenhof und die Havelfrucht GmbH u.a.

In Sommern wie dem im letzten Jahr, wäre ohne Beregnung die gesamte Obsternte verloren gewesen. Das gilt für den Obstanbau der Kleinabnehmer, aber auch für die Dauerkulturen in Baumschule und Tannenhof.

  • Zum Oberflächenwasser aus dem See gibt es keine Alternative, denn damit schonen wir auch das wertvolle Gut Trinkwasser. Mit der starken Erweiterung der Trinkwasserschutzgebiete der beiden Wasserwerke in Werder und Ferch dürfen keine zusätzlichen Brunnen mehr gebaut werden.

  • Das Brauchwasserwerk in Glindow arbeitet seit 2 Jahren kostendeckend. Eine Sanierung des Werkes ist dringend geboten.
  • Für den Erhalt des Obst- und Gartenbaus ist das Brauchwasser unbedingt notwendig und mit dem dazugehörigen Rohrnetz für alle Nutzer erhaltungswürdig.

Der Weg der Freien Bürger