(PNN, 24.08.2012)

Werder (Havel) - Gegen den bei Bliesendorf geplanten Windpark gibt es jetzt auch eine Protestnote aus Glindow: Der Ortsbeirat hat das Projekt einer neun Quadratkilometer große Windfarm mit bis zu 200 Meter hohen Anlagen südöstlich vom Autobahndreieck Werder am Mittwochabend einstimmig abgelehnt. Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm (Freie Bürger) sieht in dem Projekt einen erheblichen Eingriff in die Lebensqualität der Glindower und in die natürliche Umwelt.

„Die Belastung durch optische und schalltechnische Einflüsse ist gravierend, wie sich an anderen Standorten gezeigt hat“, so Wilhelm. Wertvolle Kulturlandschaft werde zerstört, die Schäden an Flora und Fauna durch den Aufbau und Betrieb der Windräder seien irreparabel. „Katastrophen durch brennende Windenergieanlagen mitten im Wald sind nicht auszuschließen“, so Wilhelm weiter. Davon könnten auch waldnahe Gemeindeteile betroffen sein. „Die Stadt Werder ist Staatlich anerkannter Erholungsort. Der Ortsteil Glindow hat daran seinen Anteil, beispielsweise mit dem Naturschutzgebiet Glindower Alpen, dem Glindower See, den Torfwiesen, dem Kiez und dem Obstpanoramaweg“, so der Ortsvorsteher. „Wer will schon auf dem Telegrafenberg stehen und das Panorama von einem überdimensionierten Windpark genießen“, fragt er sich. In einer Stellungnahme fordert der Ortsbeirat die Stadtverordneten auf, den Windpark abzulehnen und die Bürger vor dessen Auswirkungen zu schützen.

Vor zwei Wochen hatte bereits der Bliesendorfer Ortsbeirat einstimmig ein Schreiben an die Stadtverordneten verabschiedet, in dem die Windräder abgelehnt werden. Der Windpark ist einer von 24, denen die Regionalplanung Havelland-Fläming den Weg bereiten will. Derzeit läuft ein öffentliches Beteiligungsverfahren für einen entsprechenden Teilregionalplan.hkx